So viele goldene Kälber

Wie bereits mehrfach geschrieben, halte ich den Kommunismus für die tödlichste politische Ideologie aller Zeiten, und ich meine, dass lässt sich auch unwiderstreitbar belegen (Russland, China, Kambodscha, Vietnam, Korea, und und).

Haben Sie eigentlich einmal versucht, die Vorgänge in den USA als Machtkampf zwischen faschistischen und kommunistischen Kräften zu betrachten? Es ist sehr interessant, wenn man sich die Geschehnisse auf der politischen Bühne der USA als den Kampf zwischen zwei Verbrecherbanden vorstellt, versprochen. Wer wer ist bei diesem Kampf, das überlasse ich zwar ihnen, aber wenn der eine allertiefste Verbindungen nach China hat und der andere Milliardär ist, dann ist es ja ohnehin sonnenklar, wer auf welcher Seite handelt und lohnt eigentlich nicht der Worte zu verlieren.

Wenn Sie mich fragen würden, wie ich mir den Ausgang dieses Kampfes wünsche, dann so, dass beide Verbrecherbanden im Gefängnis landen. Der Faschismus hat zwar (viel!) weniger Opfer auf dem Gewissen als der Kommunismus, aber das ist noch lange kein Grund, Faschismus vorzuziehen. Eine (geerntete) Gurke, die man drei Monate auf der Fensterbank in der Sonne liegen lässt, ist genauso ungenießbar wie eine mit einem halben Jahr auf der Fensterbank.

Aber noch ist nichts verloren, auf beiden Seiten gibt es immer noch viele anständige Menschen, die aus edlen Motiven handeln, und es müssen nur die (Anständigen) nach oben kommen, und morgen könnte alles anders sein. Aber das bringt mich zu meinem eigentlichen Thema, es betrifft Ideologien, die zum einen noch weit tödlicher sind als die politischen, und in welchen zum anderen sogar noch mehr Menschen als im politischen Bereich bei gutem Willen und bester Absicht einer bösartigen Lüge zum Opfer fallen.

Ich spreche, Sie werden es erraten haben, von den religiösen Ideologien, beziehungsweise, den Religionen. Die tödlichste Religion aller Zeiten ist der Islam, mit Opferzahlen, die sich der Vorstellungskraft entziehen. Danach folgt das Christentum, es hat zwar auch völlig entsetzliche Opferzahlen, aber sie sind dennoch klein im Vergleich zu denen des Islams.

(Wo genau der Neueinsteiger “Covid-Religion” in der Hitliste der Opfer landen wird, ist noch nicht raus, auch wenn man dort offenbar die höchsten Opferzahlen der gesamten Geschichte anstrebt. Was, Sie denken, in der Covid-Religion gäbe es doch gar keinen Gott? Im Buddhismus auch nicht – das bedeutet nichts in der Frage, ob ein Glaube eine Religion ist oder nicht. Was “Atman” dem einen, ist “die Wissenschaft” dem anderen, aber die Muster der Seele sind dabei immer dieselben.)

Sämtliche sonstigen Religionen rangieren, was die Opferzahlen angeht, unter “ferner liefen”. Bemerkenswert dabei sicherlich noch die Hindus, mit einer durchaus erheblichen Zahl von Religionsverbrechen, aber im Vergleich zum Islam und zum Christentum unerheblich. Und das Judentum? Tja, da kommt es darauf an, welche Gruppen innerhalb dieser Religion man als “Judentum” identifiziert, und welche als “Machtstreben”.

Denn das ist es, warum die Religionen alle miteinander derart furchtbar tödlich sind. Es kann dabei nicht um den Glauben an sich gehen. Weil, was besagt der, so als Quintessenz über alle Religionen hinweg? Gott schuf alles. Fertig. Das ist der eine Satz, den jeder, gleich welcher Religion er folgt, unterschreiben kann. (Vielleicht ersetzt er Gott mit Atman oder Wissenschaft, aber das ist unerheblich). Wenn aber Gott Alles schuf, dann ist Er auch in Allem. Ergo, jemanden totzuschlagen, heißt immer, Gott totzuschlagen, und Gott (oder Atman oder Wissenschaft) ist deshalb wohl der allertraurigste Grund dafür (jemanden totzuschlagen). Und Gott Selbst ist danach sowieso nicht tot, denn von der Unendlichkeit kann man soviel abziehen, wie man will, sie bleibt immer die Unendlichkeit. (Vielleicht sagen Sie nun, aber man könnte doch die Unendlichkeit von der Unendlichkeit abziehen, und das müsste dann doch Null sein? Nein, denn es gibt nur eine Unendlichkeit, und da nichts außerhalb der existiert, kann man auch keine zweite Unendlichkeit von ihr abziehen, denn dazu müsste diese zweite Unendlichkeit ja außerhalb der Unendlichkeit sein, aber außerhalb der Unendlichkeit existiert nichts – es ist eben ein Merkmal der Unendlichkeit, dass sie alles enthält).

Und trotzdem schlagen sich die Gläubigen gegenseitig den Schädel ein. Warum? Wenn sie an Gott glauben und Ihn lieben, dann sollte ihnen das doch unmöglich sein! Und sehen Sie, da kommt eben der verborgene Aspekt der Religionen zum Vorschein: Vordergründig geht es um Gott, aber in den Schatten sind Religionen Machtinstrumente, doch das sagt niemand laut. Obwohl es völlig offensichtlich ist, in einer Religion wie dem Islam springt es einem geradezu brutal ins Gesicht, aber auch der katholischen und den anderen Kirchen sind die jeweiligen Glaubensinhalte völlig egal, man will nur herrschen und alles für sich alleine haben und kontrollieren; und wo die politischen Ideologien auf Waffen setzen, vergiften die religiösen den Geist.

Und nun, wenn man es als “Erfolg” werten wollte, wieviel Tote eine Ideologie auf dem Gewissen hat, dann sind Religionen weitaus “erfolgreicher” als politische Ideologien, und zwar mit großem, sehr großem Abstand.

Es ist dies ein äußerst ernüchternder Befund, und er macht es sehr schwierig, über Religionen zu sprechen. Denn auch wenn der Anteil an Gottesglauben in der einen Religion mehr, in der anderen weniger sein mag gegenüber dem Anteil an Machtstreben, es gibt diesen Anteil an Gottesglauben in jeder Religion. Ich jedenfalls habe ihn überall gefunden, ob bei den Christen, den Muslimen, den Hindus, den Juden, in allem, das ich mir angesehen habe, fand ich Seine Fußspuren. Sogar die Satanisten kommen nicht ohne Gott aus! Das fand ich das allerlustigste an diesen Typen. Die sagen, Gott hätte alles erschaffen, jawohl, aber danach wäre Ihm alles von Ihm Geschaffene egal geworden, und der Teufel hätte sich deshalb die Erde geschnappt, und nun gehöre sie ihm, Gott sei das, wie gesagt, egal, und deshalb wäre eben der Teufel der Herrscher über die Welt und man müsse den anbeten und ihm dienen.

Aber bitte denken Sie über die Erzählungen der verschiedenen Religionen, wie Sie möchten, ich will mit diesem Essay keinesfalls die religiösen Gefühle von Irgendwem verletzen. Für mich wurden diese Erzählungen irgendwann zu Archetypen, zu einem Gedächtnis unserer (der Menschheit) Versuche, die Geheimnisse der Unendlichkeit zu ergründen. Und weil ich diese Erzählungen eben so sehe, als Urgrund der gemeinsamen Erfahrung unserer (gesamten) Menschheitsseele, ob weiß, gelb, rot, braun, schwarz, wir sehen auf zu den Sternen, und suchen Ihn, der Unser Vater, und Sie, die Unsere Mutter ist – weil ich alle religiösen Inhalte als Grundmuster unserer (Menschen-) Art ansehe, glaube ich, dass jeder Inhalt jeder Religion wahr und unwahr zugleich ist.

Denn auch wenn etwas für viele, sogar sehr viele wahr wäre, zum Beispiel ein Archetyp, muss das noch lange nicht bedeuten, dass es auch wahr für einen Einzelnen wäre. Nichts im Universum gleicht genau etwas anderem, keine Schneeflocke, kein Stern. Das eben ist ja das berückende Wunder Seiner Schöpfung, dass alles und jedes immer neu und einzigartig ist (und die Satanisten wissen das zwar, tun aber ein solch unfassbares Wunder ab als “nebensächlich und unwichtig”! – da lachen doch die Hühner, wie man in meiner Kindheit sagte, und für jüngere Semester: LOL).

Alle Religionen sind eigentlich Versuche, das Unbeschreibliche in Bilder zu fassen. Dieses Unbeschreibliche, welches Gott ist, doch selbst der höchste Berg reicht nicht hin, der Unendlichkeit ein Antlitz zu geben. Gott schuf alles, und deshalb ist Er in Allem. Auch in uns, und das ist es, was Religionen deshalb (eigentlich) sind: Die Rückbindung (lat. “religare”, zurückbinden) zu unserem Göttlichen Ursprung. Welcher, wie gesagt in uns allen ist, und eben dies ist auch das Schöne an jeder Religion. Beziehungsweise, genau genommen: Religionen sprechen Menschen an, die ihren Geist in die Ewigkeit gerichtet haben, und dass es diese Menschen gibt, und so viele davon, das ist das Schöne, nicht irgendeine der Religionen.

Aber man braucht sowieso keine Religion, um seinen Geist in die Ewigkeit zu richten – die Erfindung und Etablierung der Religionen ist ein Trick: Eine Psy-Op (psychologische Operation), mit welcher gewisse (machtstrebende) Kreise die Kraft eines der tiefsten und edelsten Impulse unserer Seele (die Rückbindung zu Dem Der Alles schuf und Der in Allem ist); ein Trick, mit welchem die Machtstrebenden die Kraft des Edelsten unserer Seele für die eigenen Machtzwecke missbrauchen wollen.

Erst wenn der Tag kommt, an dem es keine Religionen mehr gibt, wird unsere Spezies beginnen können, einen Fetzen Seines Göttlichen Gewandes zu erhaschen. Und die schlimmste Waffe der Bösen, nämlich die Versklavung unseres Geistes, wird endlich Geschichte sein. Auch in der Politik. Wer das Muster des Machtmissbrauchs erkannt hat, und immun gegen Mohammed, Jesus, Moses, Krishna, Buddha, …, ist, sollte es gegen Karl Marx gleich dreimal sein. Vorbilder mag man ja wählen, wo immer man Gutes sieht, aber Gott kann man nur selbst finden, und keine Religion vermag dabei zu helfen. Politik hingegen ist (bzw. sollte sein) nichts weiter als ein Handwerk, das Leben der Vielen zu erleichtern und zu behüten, und hat mit Glauben nicht das Allermindeste zu tun. Denn die Erkenntnis Gottes, von welcher der Glauben nur ein fernes Echo ist, diese Erkenntnis Seiner Liebe gehört jedem ganz allein.

Anmerkung, zum Titel: “Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den Ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht, sind vor ihm niedergefallen, haben ihm geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben.” (Tanach / Altes Testament, 2. Buch Mose(s) 32:8)