Falls Sie eine Analyse des gestrigen Gesprächs von Elon Musk mit Alice Weidel (hier mit deutschen Untertiteln) erwarten, muss ich Sie gleich vorab enttäuschen. Zwei Menschen haben sich unterhalten und zu einer ganzen Reihe von Themen ausgetauscht. Manchem stimmte ich aus ganzem Herzen zu, weniges fand ich falsch, bei anderen Punkten war ich enttäuscht, weil ich mir von zwei so hochrangigen Figuren des öffentlichen Diskurses mehr erwartet hätte. Gut, ich gebe zu, das war jetzt meinerseits nur seichtes Wischi-Waschi, und auf X habe ich mich durchaus in zwei Xeets auch inhaltlich geäußert. Doch in diesem Beitrag will ich einen anderen Schwerpunkt setzen.
Vielleicht sind Sie ein wenig unzufrieden mit mir. Nach einer langen Weihnachtspause endlich ein Beitrag, aber nun habe ich schon wieder tagelang nichts geschrieben. Ja, das hatte ich auch anders vorgehabt, aber ich bin berufstätig und im Feld meiner Aufgaben sind gerade Jahresschluss und Jahresanfang mit extrem viel Arbeit verbunden. Die ich jedes Jahr wieder, wie auch dieses Jahr, unterschätze. Mit anderen Worten, mir hat die Kraft gefehlt, nach der Arbeit auch noch hier im Blog weiterzuschreiben.
Das kann man so oder so bewerten, einerseits bin ich nicht auf Werbung oder Spenden angewiesen, andererseits kann ich nicht so viel dafür tun, dass es sich auf dieser Welt zum Besseren wendet, wie ich mir das wünschen würde. Aber es ist, wie es ist. Sie wissen vielleicht, falls Sie hier schon länger hier lesen, dass ich der Philosophie der Hindus zugeneigt bin und diese auch umfassend studiert habe. Darin gibt es das Konzept des Dharma. Das bedeutet, die Pflicht, die sich aus der Situation ergibt.
Als Elter ist es Ihr Dharma, sich um das Wohlergehen Ihrer Kinder zu kümmern. Doch nur, solange es Kinder sind, danach ist es Ihre Pflicht, Ihre Kinder den eigenen Weg gehen zu lassen. Als Polizist haben Sie die Mission, Ihre Mitmenschen vor dem Faustrecht des Stärkeren zu schützen. Als Soldat müssen Sie das Land verteidigen, dem Sie dienen. Als Angestellter sollten Sie den Vertrag erfüllen, dem Sie zugestimmt haben. Und als Chef sind Sie verantwortlich, dass Ihr Unternehmen ebenfalls diesem Vertrag nachkommt. Angestellter und Chef müssen außerdem für deren Kunden, Patienten, Mandanten eine Leistung erbringen, die zu einem angemessenen Preis Nutzen stiftet. Als Politiker müssen Sie Ihre Wahlversprechen halten und zum Wohle der Menschen handeln – aller Menschen des Landes, das Sie repräsentieren, nicht nur derer, die Sie gewählt haben.
Worauf ich hinauswill: Vielleicht haben Sie Kinder und sind berufstätig. Und dann kommt jemand daher und erwartet von Ihnen, dass Sie, was auch immer, zusätzlich tun müssen, während Ihnen abends neben dem Kind, das schon wieder nicht schlafen will, vor Erschöpfung die Augen zufallen. Noch “besser” aber sind diejenigen, die Ihnen einflüstern wollen, dass Sie sich zurücklehnen sollen, weil Sie doch sowieso nichts ändern können – denn alleine damit, dass Sie sich in der Arbeit für Ihre Kunden, Patienten, Mandanten einsetzen und gleichzeitig das Licht des Lebens in die nächste Generation weitertragen, sprich, Ihr Dharma erfüllen, alleine damit ändern Sie schon sehr viel.
Aber nehmen wir an, Sie haben neben Ihren alltäglichen Aufgaben noch zusätzliche Kapazität, sich für die Weiterentwicklung unserer Gemeinschaft zu engagieren. Oder Sie sind Blogger, Journalist oder Politiker, und haben eben dies zu Ihrem Lebensinhalt gemacht und können vielleicht sogar davon leben – früher oder später wird Ihnen bei Ihren Recherchen eine oberschlaue Sorte “Aufklärer” begegnen, die a) alles was Sie tun (können), als wertlos abqualifiziert und b) stattdessen unmögliche und in sich sinnlose Forderungen an Sie stellt.
“Es nützt nichts, wählen zu gehen. Die Menschen müssen sich selbst ermächtigen und organisieren und dann für ihre Interessen einstehen”. Aha. Und was genau anderes ist eine politische Partei? Oder “Die oder der sagt zwar manches, was richtig ist, aber weil die oder der dies oder das entweder falsch sieht, noch nicht erkennt, oder zu gering bewertet, ist alles wertlos, was die oder der tut. Du musst selbst aufstehen, nur du kannst in deinem Leben etwas verändern!”
Tja, und dann kommt wieder der Chemtrail-Flieger und regnet Aluminium, Strontium, Barium und Nano-Partikel auf uns herab, und vergiftet Sie und Ihre Kinder, und es ist völlig gleichgültig, ob Sie dabei meditieren oder nicht. Vielleicht sticht Sie auch eine der genmanipulierten Mücken von Gates und bastelt an Ihrem Erbgut, ohne dass Sie dem zugestimmt hätten, geschweige denn es auch nur wüssten. Oder ein Produkt, das Sie schon seit Ihrer Kindheit gerne essen und welches Ihnen immer gut getan hat, ist plötzlich mit dem nächsten, von gewissenlosen und korrupten Politikern zugelassenen, giftigen Nahrungsmittelzusatz verseucht. Sie werden krank, und die letzte Idee, die Sie dazu haben, ist eben jenes Produkt. Weil Sie das doch schon so lange essen und es bisher immer in Ordnung war.
Nichts zu tun, ist keine Alternative. Sich nur um sich selbst zu kümmern, auch nicht. Mit Beidem spielen Sie den Bösen in die Hände. “Das Böse geschieht, weil die Guten es zulassen”, das haben viele gesagt, und es stimmt absolut. Also, was können Sie tun?
Zunächst, auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, erfüllen Sie Ihr Dharma. Denn damit rufen Sie Gott in das Leben der Menschen. Nicht den Gott irgendeiner Religion, sondern Das Gesetz, Das hinter den Dingen ist. Warum legen die Hindus denn soviel Wert auf Dharma? Weil es zu befolgen bedeutet, gemäß diesem Gesetz zu handeln. Und also Gott zu manifestieren.
Wenn Sie Gott als die Summe aller bekannten und auch der noch unverstandenen Naturgesetze ansehen, als Das, Was das Universum hervorbringt und das Leben darin; nicht als die Natur, sondern als Das, Was sie werden lässt – erkennen Sie unmittelbar, dass Das die größte Kraft des gesamten Seins ist. Wenn Sie Ihrem Dharma folgen, welches letztlich nur bedeutet, gemäß dieses Gesetzes zu handeln, und damit Gott für die Menschen lebendig werden lassen, haben Sie deshalb schon das Eine getan, das alles wenden kann. Wirklich alles. Denn das ist das Wesen Gottes. Er lässt alles werden, an ungezählten Orten überall im Universum zugleich, immerzu neu und zum Niederknien erstaunlich und schön. Und deshalb kann Er auch auf unserer Welt alles verändern. Wenn wir es wollen.
Und sonst? Nun, wählen gehen, das werden wohl die allermeisten unterbringen können, egal, wie eingespannt sie sind. Bedenken Sie, wer nicht wählt, gibt nur seine Stimme zu gleichen Teilen an diejenigen Parteien, die in das Parlament kommen. Es werden immer alle Plätze darin besetzt und es ist mithin unmöglich, nicht zu wählen – also geben Sie doch besser Ihre ganze Stimme der Partei, von der Sie glauben, dass sie gute und richtige Ziele hat.
Auch nicht mehr zu schweigen, sondern in Gesprächen mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg zu halten, auch das können die meisten. Vielleicht nicht unbedingt im beruflichen Umfeld, kommt darauf an, wo Sie arbeiten, aber zumindest in privaten Gesprächen kann man doch Missstände klar benennen und eindeutig Position beziehen. Ich will dabei nicht gegen Diplomatie argumentieren, mit der Brechstange erreicht man auch nichts und eine situative Anpassung an das Gegenüber bringt viel weiter. Mit resigniertem Schweigen ändert man jedoch überhaupt nichts.
Und was außerdem jeder kann, lassen Sie sich nicht mehr unterhalten, sondern nutzen Sie Ihre freie Zeit, sich fortzubilden und Ihr Verständnis der Welt zu erweitern. Das Böse will Sie unwissend, denn nur wenn Sie nicht verstehen, was mit Ihnen geschieht, lassen Sie es mit sich machen. Jeder aber, der erkennt, wie schrecklich groß das Böse in der Menschheit bereits geworden ist, will dagegen aufstehen. Also lernen Sie, soviel Sie nur können, damit Sie wissen, wie.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Dinge, die man tun kann. Vielleicht haben Sie Geld übrig, spenden Sie an freie Medien oder politische Gruppierungen, die gute Ziele verfolgen. Engagieren Sie sich in Vereinen oder Parteien. Gründen Sie einen Blog oder einen Youtube-Kanal, reden Sie mit auf Twitter/X und anderen sozialen Medien. Aber, wie gesagt, Ihr Dharma geht vor, und es ist der wichtigste Beitrag, den Sie leisten können. Und wenn Sie nicht mehr beisteuern können, ist er auch völlig ausreichend.
Zum Schluss: Elon und Alice haben sich gestern unterhalten, Millionen haben zugehört. Beide wollen das Gute und Richtige, und beide verstehen nur zum Teil, was das ist. Wie wir alle. Aber haben Sie einmal darüber nachgedacht, wie das Ziel der globalen Elite (des Bösen) ist? “Wir wollen alles für uns, und wir wollen absolute Macht und Kontrolle, damit wir alles bekommen und für immer behalten können. Weil alles nur uns gebührt, denn die anderen sind nichts als dummes Vieh.” Kein Wunder, dass sich keiner von denen hinstellt, und dieses Ziel erläutert, sondern es immer bemäntelt wird unter angeblich unumgänglichen Notwendigkeiten. Die wissen ganz genau, warum – niemand außer sie selbst kann ein solches Ziel gut finden. Und da sind mir die Fehler und Mängel von Elon und Alice einerlei, denn immerhin wollen sie das Richtige und sind bereit, dafür zu lernen, es im gegenseitigen Austausch zu finden, und sich dabei öffentlicher Kritik zu stellen.