»If you follow my posts, you know that on my Mom’s side, I trace my family line from Kyiv. Her maiden name is Ukrainian (Ivanenko), and to this day we have many relatives living in Ukraine. That’s why this tragic conflict is personal both to me and Telegram.
Some people wondered if Telegram is somehow less secure for Ukrainians, because I once lived in Russia. Let me tell these people how my career in Russia ended.
Nine years ago I was the CEO of VK, which was the largest social network in Russia and Ukraine. In 2013, the Russian security agency, FSB, demanded that I provide them the private data of the Ukrainian users of VK who were protesting against a pro-Russian President.
I refused to comply with these demands, because it would have meant a betrayal of our Ukrainian users. After that, I was fired from the company I founded and was forced to leave Russia.
I lost my company and my home, but would do it again – without hesitation. I smile with pride when I read my VK post from April 2014, which shows the scanned orders from the FSB and my trademark response to them – a dog in a hoodie.
When I defied their demands, the stakes were high for me personally. I was still living in Russia, and my team and my old company were also based in that country.
Many years have passed since then. Many things changed: I no longer live in Russia, no longer have any companies or employees there. But one thing remains the same – I stand for our users no matter what. Their right to privacy is sacred. Now – more than ever.«
“Wenn Sie meine Beiträge verfolgen, wissen Sie, dass meine Familie mütterlicherseits aus Kiew stammt. Ihr Mädchenname ist ukrainisch (Ivanenko), und bis heute haben wir viele Verwandte, die in der Ukraine leben. Aus diesem Grund ist dieser tragische Konflikt sowohl für mich als auch für Telegram eine persönliche Angelegenheit.
Einige Leute haben sich gefragt, ob Telegram für Ukrainer weniger sicher ist, weil ich früher in Russland gelebt habe. Lassen Sie mich diesen Leuten erzählen, wie meine Karriere in Russland endete.
Vor neun Jahren war ich der CEO von VK, dem größten sozialen Netzwerk in Russland und der Ukraine. Im Jahr 2013 verlangte der russische Geheimdienst FSB von mir die Herausgabe der privaten Daten ukrainischer VK-Nutzer, die gegen einen pro-russischen Präsidenten protestierten.
Ich habe mich geweigert, diesen Forderungen nachzukommen, da dies einen Verrat an unseren ukrainischen Nutzern bedeutet hätte. Daraufhin wurde ich von dem Unternehmen, das ich gegründet hatte, entlassen und musste Russland verlassen.
Ich habe mein Unternehmen und meine Heimat verloren, aber ich würde es wieder tun – ohne zu zögern. Ich lächle voller Stolz, wenn ich meinen VK-Post vom April 2014 lese, auf dem die eingescannten Befehle des FSB und meine typische Antwort darauf zu sehen sind – ein Hund im Kapuzenpullover.
Als ich mich ihren Forderungen widersetzte, stand für mich persönlich viel auf dem Spiel. Ich lebte immer noch in Russland, und mein Team und mein altes Unternehmen waren ebenfalls in diesem Land ansässig.
Seitdem sind viele Jahre vergangen. Vieles hat sich geändert: Ich lebe nicht mehr in Russland, habe dort keine Unternehmen oder Mitarbeiter mehr. Aber eines ist gleich geblieben: Ich stehe für unsere Nutzer ein, egal was passiert. Ihr Recht auf Privatsphäre ist mir heilig. Jetzt – mehr denn je.”
(Ende der Übersetzung)
In meinem kürzlich veröffentlichten Beitrag, wie man sich gegen die derzeitige Zensur zur Wehr setzen kann, hatte ich in einem Nebensatz ein gewisses Verständnis dafür geäußert, dass Pavel Durov, der CEO von Telegram, den europäischen Sperrverfügungen gegen RT und Sputnik in Telegram nachkommt. Hier dazu noch eine ausführliche Stellungnahme von Pavel Durov selbst.
Unabhängig davon bleibt jedoch festzuhalten, es ist üblich und aus der Geschichte sattsam bekannt, dass ein Aggressor massive Zensur betreibt. Aber warum wir? Was wissen die Russen über die NATO, das wir auf keinen Fall erfahren sollen?
Oder sind wir gar auch Aggressor?